Master Theologie ITHAKA

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn führen zusammen mit der Theologischen Fakultät der Universität Bern das Ausbildungsprogramm ITHAKA für Akademikerinnen und Akademiker mit universitärem Masterabschluss und Berufserfahrung durch.

PH- und FH-Abschlüsse auf Masterstufe werden auf ihre Äquivalenz hin überprüft. Ziel des Ausbildungsprogramms ist i.d.R. das Pfarramt in den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Um in das Gesamtprogramm aufgenommen zu werden, muss man sich hier bewerben: www.kopta.unibe.ch/studium/ithaka/anmeldung

Der Master Theologie ITHAKA ist der universitäre Teil dieses Programms. ITHAKA, das Intensivstudium Theologie für Akademikerinnen und Akademiker, ist als Vollzeitstudium auf drei Jahre angelegt (inkl. Standardauflagen). Im Anschluss daran folgt das Lernvikariat. Das Studium kann auch als Teilzeitstudium belegt werden. Der Abschluss gilt als universitärer Master mit Promotionsrecht (Master of Theology in Divinity).

Weitere Informationen zum Ausbildungsprogramm ITHAKA finden sich unter: www.kopta.unibe.ch/studium/ithaka

Künstlerisches Bild für den Master Theologie ITHAKA
Basisinformationen
Abschluss: Master of Theology in Divinity, Universität Bern (M Th D)
Umfang: 120 ECTS plus 60 ECTS Auflagen
Angebot: Mono 120 ECTS
Studiendauer: 3 Jahre
Unterrichtssprache: Deutsch
Studienbeginn: Herbst- oder Frühjahrssemester

Das Studium enthält sämtliche Elemente eines regulären Theologiestudiums, der Fächerkanon ist vollumfänglich abgedeckt. ITHAKA-Studierende absolvieren dieselben Leistungskontrollen, wie sie für reguläre Studierende vorgesehen sind. Es wird jedoch auf die Vermittlung allgemein akademischer Kompetenzen und das vertiefende Einüben spezifischer Methoden verzichtet.

Das Studium umfasst insgesamt 180 ECTS, davon sind 60 ECTS Auflagen und 120 ECTS Masterleistungen. Dadurch ermöglicht das Studium auch Vertiefungen, die für die Theologie essentiell sind. Mit Praxiswochen sowie interdisziplinären Veranstaltungen verbunden, bereitet das ITHAKA-Studium auf das Lernvikariat und damit auf den Pfarrberuf vor. Die theologische Fakultät Bern zeichnet sich grundsätzlich durch einen starken Praxisbezug aus, der aber nicht nur auf das Pfarramt bezogen ist, sondern generell auf die Dialogfähigkeit von Theologie in gesellschaftlichen und religiösen Kontexten zielt.

Der Aufbau des Studiums ist im Anhang zum Studienplan Theologie umfassend beschrieben (vgl. dort Abschnitt 2.8). Dort finden sich auch die Standard-Auflagen, die Voraussetzung für den Abschluss des Masters sind.

Individuelle Studienvoraussetzungen

Die folgenden Studienausweise berechtigen zur Zulassung zum spezialisierten Master-Mono-Studienprogramm Theologie ITHAKA:

a) Bachelorabschluss einer schweizerischen universitären Hochschule mit Kompetenzen in der Studienrichtung Theologie, sofern mit dem Erbringen von Zusatzleistungen von maximal 60 ECTS-Punkten die nötigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums erworben werden können;
b) Bachelorabschluss einer anerkannten ausländischen universitären Hochschule mit Kompetenzen in Theologie, sofern mit dem Erbringen von Zusatzleistungen von maximal 60 ECTS-Punkten die nötigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums erworben werden können;
c) Masterabschluss einer anerkannten schweizerischen Pädagogischen Hochschule bzw. einer anerkannten schweizerischen Fachhochschule mit Kompetenzen in der Studienrichtung Theologie oder ein äquivalenter ausländischer Abschluss, sofern mit dem Erbringen von Zusatzleistungen von maximal 60 ECTS-Punkten die nötigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums erworben werden können.


Es können zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten verlangt werden, die im absolvierten Bachelorstudium nicht erworben worden sind.

Bisherige UniBE Studierende

Beantragen Sie anlässlich der Erneuerung der Semestereinschreibung einen Studienprogrammwechsel auf den M of Theology in Divinity, Universität Bern.
Erneuerung Semestereinschreibung → Selfservice
Einstufung
Ablauf und Zeitpunkt der Erneuerung der Semestereinschreibung

 
Bewerbung mit einem Schweizer Studienausweis

Online-Anmeldung 
Einstufung
Von der Anmeldung bis zur Immatrikulation

 
Bewerbung mit einem internationalen Studienausweis

Online-Anmeldung 
CHECKLISTE mit den einzureichenden Dokumenten / Wichtige Informationen
Von der Anmeldung bis zur Immatrikulation

 
Für Fragen zur Bewerbung und Zulassung kontaktieren Sie die Abt. Zulassung, Immatrikulation und Beratung.

Barbara Rieder Howald, Spitalpfarrerin

Barbara Rieder Howald, Spitalpfarrerin

Barbara Rieder Howald, Spitalpfarrerin

Ich arbeite zu 60% als Spitalpfarrerin am Berner Inselspital. Zusammen mit einer römisch-katholischen Kollegin bin ich für die Frauen- und Kinderklinik zuständig. Als Seelsorgerin begleite ich Patienten und Patientinnen und deren Familien während dem Spitalaufenthalt. Ich gestalte meine Arbeit in engem Kontakt mit den Pflegeteams. Die Teams sind über meine Arbeit und Präsenz informiert und wissen, was ich anbiete (Gespräche, einzeln oder mit mehreren Personen, Rituale, Taufen, Segnungsfeiern, Abschiedsfeiern, Weiterbildungen und Unterstützung für Teams). Sie sind es oft, die mich zu Kindern oder Familien rufen. Häufig begegne ich Menschen in schwierigen Momenten; wenn sie beispielsweise eine schlechte Nachricht erfahren haben, vor einer langen Operation, nach einem Unfall oder im Zusammenhang mit Geburt, Frühgeburt, drohendem Tod. Dabei begegnen mir oft theologische Fragen, beispielsweise die Schuldfrage, oder die Frage nach einem Gott, der so etwas zulässt. Durch eigene Reflexion im und nach dem Studium kann ich die Menschen auch in diesen Fragen begleiten und bin hoffentlich bescheiden genug, ihnen keine vorschnellen Antworten, wohl aber Beispiele ähnlicher Fragen aus der langen Geschichte des Christentums zu vermitteln. Dass sie mit ihrem Fragen und Suchen nicht allein sind, ist schon eine sehr wichtige Erkenntnis.

Hans Zoss, Gefängnisdirektor

Hans Zoss, Gefängnisdirektor

Hans Zoss, Gefängnisdirektor

Ich heisse Hans Zoss und habe in Bern und in den Vereinigten Staaten (Union Theological Seminary, Richmond) Theologie studiert. Nach dem Studium war ich während vierzehn Jahren im Pfarramt tätig. Als Feldprediger und Hauptmann habe ich ein Jahr als Militärbeobachter der Vereinten Nationen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien verbracht. Diese beiden Erfahrungen und mein Interesse an Führungs- und Managementfragen haben mich bewogen, mich um die Stelle des Direktors der Anstalten Thorberg zu bewerben. Seit November 1994 arbeite ich als Direktor dieser Einrichtung. Die Vielseitigkeit des Theologiestudiums und vor allem die Möglichkeit, mich während dieses Studiums mit ethischen Problemen des Alltags auseinander zu setzen, sind mir jetzt grosse Hilfen. Ethische und philosophische Fragen interessieren mich bis heute brennend. Pfarrer sind Kommunikatoren. Die Fähigkeit, leicht zu kommunizieren, ist ein grosser Vorteil im Umgang mit Personal, Eingewiesenen und Behörden. Das Studium hat mich darauf gut vorbereitet.

Anne-Marie Kaufmann, Christkatholische Pfarrerin der Gemeinden des Kantons Neuenburg

Anne-Marie Kaufmann, Christkatholische Pfarrerin der Gemeinden des Kantons Neuenburg

Anne-Marie Kaufmann, Christkatholische Pfarrerin der Gemeinden des Kantons Neuenburg

Als Landwirtin und Familienmutter bin ich mit 35 Jahren ins Theologiestudium eingestiegen, und habe ein spannendes und umfassendes Studium entdeckt, das mir, gerade auch mit den Sprachen, neue Verständnis-Horizonte eröffnete. Heute bin ich Gemeindepfarrerin im Kanton Neuenburg. Die christkatholische Kirche gehört zu den drei vom Kanton anerkannten Kirchen. Als Minderheit besteht sie jedoch nur in bescheidenen Verhältnissen. Mein Arbeitsfeld ist sehr weit abgesteckt. Politische und ökumenische Beziehungen mit Staat und den anderen Kirchen, sowie die Zusammenarbeit der drei Landeskirchen zum Beispiel in den verschiedenen Seelsorgegebieten, gehören genauso zu meinen Aufgabenbereichen wie die eigentliche und sehr vielseitige Gemeindearbeit. Es ist die Arbeit einer Generalistin. Viel Unvorgesehenes verlangt schnelles Anwenden von Gelerntem und Erfahrung. Gut, dass es im Studium neben den theologischen Fächern auch Zeit- und Konfliktmanagement, Didaktik und verschiedenste Aspekte praktischer Theologie gab. Auch wenn die Theologiebücher nicht so oft wie ich möchte aus dem Bücherregal kommen, ist meine Theologie lebendig und präsent in all den Gesprächen, der Bibelarbeit, dem Religionsunterricht, dem Feiern und vielem anderen mehr. Das Schöne daran: das Studium geht weiter, jeden Tag.

Maja Zimmermann-Güpfert, Reformierte Pfarrerin am Berner Münster

Maja Zimmermann-Güpfert, Reformierte Pfarrerin am Berner Münster

Maja Zimmermann-Güpfert, Reformierte Pfarrerin am Berner Münster

Bei Studienbeginn war ich nicht sicher, ob ich Pfarrerin werden wollte. Es waren philosophische und religiöse Fragen, die mich beschäftigten. In den Studienjahren klärten sich dann viele meiner Fragen. Aber in Seelsorgewochen und während des Vikariats kamen mir Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen nahe. Die Frage nach Gott beim Tod eines Kindes, der Trauerweg einer Schwerkranken, die Suche nach Lebenssinn in den verschiedenen Lebensphasen führten mich zu Auseinandersetzungen mit mir selbst und zu Gesprächen und Begegnungen, die mich tief beeindruckten. Seit 20 Jahren bin ich nun Pfarrerin. Zuerst arbeitete ich zu 50 % in einer Vorortsgemeinde in Bern; daneben sprach ich während drei Jahren das „Wort zum Sonntag“ am Schweizer Fernsehen DRS, während sechs Jahren das „Wort zum Tag“ am Radio und während drei Jahren auch Radiopredigten. Nun bin ich Pfarrerin am Berner Münster. Die Lust an der Auseinandersetzung mit theologischen Fragen hat sich in diesen Jahren noch gesteigert – und die intensive Nähe zu Menschen jeden Alters ist etwas, was ich kaum mehr missen möchte. Neu entdecke ich immer wieder die Vielfalt und Ausdruckskraft der Kirchenmusik und suche nach alten und neuen Formen gottesdienstlicher Liturgie.

Robert Furrer, Generalsekretär der Erziehungsdirektion (Bern)

Robert Furrer, Generalsekretär der Erziehungsdirektion (Bern)

Robert Furrer, Generalsekretär der Erziehungsdirektion (Bern)

Ich wurde nach dem Verlassen des Pfarramts nach zehnjähriger Tätigkeit immer wieder gefragt, weshalb ich den Schritt in andere Berufsfelder gemacht habe. Darauf gibt es mehrere Antworten. Eine geht in die Richtung, dass ich einfach neugierig darauf war, meine theologischen und anthropologischen Kenntnisse und meine Verwurzelung in der Tradition Jesu in einem anderen gesellschaftlichen Umfeld als dem Pfarramt zu erproben. Das war zunächst die Schule, wo ich als Religionslehrer an verschiedenen Seminaren gewirkt habe. Meine zwölf Jahre als Direktor des evangelischen Seminars Muristalden kann wie eine logische Fortsetzung gesehen werden. Die Herausforderung, in säkularem Umfeld eine Schule zu führen, die ihr christliches Erbe in der Alltagskultur lebt, war für mich äusserst spannend und ich bin auch dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Heute, als Generalsekretär der Erziehungsdirektion, ist das Umfeld noch einmal ein völlig anderes. Die Frage jedoch, wie eine grosse Organisation mit mehreren hundert Angestellten gestaltet werden muss, damit sich der einzelne Mensch darin verwirklichen kann, begleitet mich auch hier. Neben allen betriebswirtschaftlichen und organisationalen Aspekten gilt es auch hier, eine Kultur zu gestalten und zu leben, die dem Menschen dient. Auch hier begleiten mich biblische Bilder wie z. B die paulinische Vision einer gut funktionierenden Gemeinde (1. Kor. 12,12-31).