«Als Master-Studentin der Interreligiösen Studien an der Universität Bern und von „Islam und Gesellschaft“ am SZIG der Universität Fribourg wird mir immer klarer, wie grundsätzlich es ist, ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Religionen sowie Traditionen zu haben. Denn sie bilden einen wesentlichen Teil unserer Gesellschaft. – Im Studium erwerben wir die grundlegenden Mittel, uns kompetent im interreligiösen und interkulturellen Dialog zu engagieren. Die eigene Perspektive zu wechseln um den „Anderen“ zu erkennen und ihm auf Augenhöhe zu begegnen, ist eine Fähigkeit, die in der heutigen pluralen Gesellschaft immer wichtiger wird. Vor allem im Diskurs um „den“ Islam, der zu oft von ungenügendem Wissen, Vorurteilen und Stereotypen geprägt ist.»
Tatiana Roveri, Master-Studentin der Interreligiösen Studien
«Die Globalisierung hat auch vor den Religionen nicht Halt gemacht. Sie sind sich näher gerückt und durchdringen sich, nicht zuletzt infolge weltweiter Migrationsprozesse. Ihre Sinnversprechen, aber auch ihre Konfliktpotenziale sind im Westen einer Welt nahe gekommen, die nicht mehr verbindlich in einer religiösen Tradition wurzelt und dennoch hartnäckig und manchmal kritiklos nach Orientierung sucht. Gründe genug, die Religionen genauer kennen zu lernen, sich mit ihnen systematisch zu beschäftigen und überlegt mit den Ansprüchen umgehen zu lernen, die sie an uns herantragen. Der Studiengang „Religious Studies / Interreligiöse Studien“ bietet die Chance, sich Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die für die verantwortliche Gestaltung einer sehr pluralistisch gewordenen Gesellschaft nötig sind.»
Prof. Dr. Benz H.R. Schär, ehemaliger Leiter der Fachstelle Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und emeritierter Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Bern
«Der Talmud beschreibt, dass jeder Regentropfen seine eigene Laufbahn hat, die mit keiner anderen identisch ist. Diese Tatsache nimmt der Talmud zum Anlass, um zu beschreiben, dass jedes Individuum eine ganz spezifische, individuelle Laufbahn haben darf und soll. Das gilt, denke ich, auch für alle Religionen. Die Unterschiede sind für uns Juden eine Selbstverständlichkeit und sie sind sogar förderungswürdig. Der Talmud stellt mit seinen Diskussionen ein Sammelbecken der Vielfalt dar. Der Interreligiöse Dialog ist eine gute Möglichkeit für friedlichen Austausch. Insbesondere im Bereich der Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Die Jüdische Gemeinde ist offen für interreligiöse Diskussionen. Im Vordergrund unserer Bemühungen steht die Absicht Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Denn am gegenseitigen Kennen lernen und am friedlichen Miteinander der Religionen liegt uns sehr viel.»
David Polnauer, ehemaliger Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Bern
«Die Religionslandschaft ist – auch in der Schweiz – vielfältig. Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung begegnen sich in der Geburtsabteilung, im Kindergarten, in der Schule, auf dem Fussballplatz, in der Vorlesung, im Büro, auf der Baustelle, im Altersheim und auf dem Friedhof.
Der Studiengang Interreligiöse Studien hilft, diese Begegnungen, das Gegenüber und vor allem sich selbst besser zu verstehen. Er fördert Wissen und Methoden, um das interkulturelle und interreligiöse Zusammenleben sinnvoll zu gestalten und wertzuschätzen.»
David Leutwyler, Beauftragter für kirchliche und religiöse Angelegenheiten des Kantons Bern, ehem. Geschäftsleiter des Vereins Haus der Religionen – Dialog der Kulturen